Als Khat bezeichnet man die frischen Pflanzenteile des Kathstrauchs (Catha edulis). Dieser gehört zur Familie der Spindelbaumgewächse und wird hauptsächlich im Jemen und in Afrika angebaut. Khat ist auch unter dem Namen «Abessinischer Tee» bekannt.

Gruppe: Stimulanzien

Erscheinungsformen: Frische Pflanzen­teile (Stängel, Blätter und Blütenknospen), selten gefriergetrocknete Blätter oder alkoholische Tinkturen. Khat sollte frisch nach der Ernte konsumiert werden, da sich der Hauptwirkstoff, Cathin, innerhalb weniger Tage in eine weniger potente Substanz umwandelt. Trockene Khat-­Blätter weisen deshalb einen niedrigeren Wirkstoffgehalt auf.

Konsumformen: Frische Pflanzenteile (Stängel, Blätter und Blütenknospen), werden im Mund mit Speichel benetzt und gekaut; der daraus entstehende Saft wird geschluckt. Gefriergetrocknete Blätter werden zu einem Tee aufgegossen oder geraucht, Tinkturen werden getrunken.

Dosierung: 100 – 200 g frische Khat-Blätter

Khat ist bitter und weist einen scharfen Geschmack auf. Der Konsum führt zur Ausschüttung von Dopamin und Noradrenalin, die Wirkung ist vergleichbar mit der von Amphetamin, nur viel weniger stark ausgeprägt. Der Konsum führt zu Blutdruckanstieg, Euphorie und gesteigerter Aufmerksamkeit, Rededrang sowie zur Unterdrückung des Schlafbedürfnisses und des Hungergefühls.

Wirkungseintritt: gekaut nach ca. 60 – 90 Min., geraucht nach wenigen Minuten

Wirkdauer: bis zu 7 Std.

Nacheffekte: bis zu 3 Std.

Vergrösserte Pupillen, Herzklopfen, Rötung des Gesichts, Erhöhung der Körpertemperatur, Schweissausbrüche, Dehydration, Ruhelosigkeit. Nach dem Rausch treten Nieder­geschlagenheit, Reizbarkeit, Appetit­losigkeit und Schlafstörungen auf. Zudem kann es zu Magenkrämpfen, Verstopfung und Harnverhaltung kommen. 


Langzeitrisiken

Regelmässiger Konsum kann zu körperlichen Mangelerscheinungen, chronischen Schlafstörungen und zu einer Abhängigkeit mit psychischen Symptomen führen. Häufiger sind Schleimhautentzündungen im Mund, in der Speiseröhre und im Magen, chronische Blähungen, Verstopfung. Es besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Mundkrebs.

Synthetische Cathinone sind eine wichtige Wirkstoffgruppe innerhalb der Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS, siehe auch «Research Chemicals»). Diese weisen ein breites Wirkspektrum auf, meist handelt es sich um
stimulierende (Methcathinon) und/oder euphorisierende (Mephedron) Substanzen. Im Gegensatz zum natürlichen Khat sind die Risiken und Nebenwirkungen der synthetischen Cathinone noch wenig erforscht.

  • Nur optisch einwandfreies Khat konsumieren (keine grauen oder vergammelten Pflanzenteile).
  • Pflanzenteile vor dem Konsum mit Wasser waschen.
  • Der Cathin-Gehalt der Blätter schwankt stark und ist vom Alter der Triebe sowie von der Dauer der Lagerung nach der Ernte abhängig. Dosiere deshalb vorsichtig! Aufgrund des späten Wirkeintritts und der langen Wirkdauer solltest du nicht nachdosieren und die Dosis erst beim nächsten Konsum erhöhen.
  • Genügend Flüssigkeit (Wasser) zum Kauen zu sich nehmen.
  • Khat-Pflanzenteile nicht schlucken, sondern ausspucken.
  • Auf Mundhygiene achten, nach dem Konsum immer die Zähne putzen.
  • Der gleichzeitige Konsum von Tabak führt zu einer Wirkungsverstärkung und erhöht das Risiko für Mundkrebs.

Substanzgruppen